Loslassen!

In rund zwei Wochen startet für viele Jugendliche ein neuer Lebensabschnitt – sie beginnen ihre Ausbildung. Das ist ein sehr grosser Schritt Richtung Unabhängigkeit und Selbständigkeit. Für die Eltern ist es ebenfalls eine grosse Veränderung – ihr Kind macht einen weiteren Schritt weg von ihnen in die Unabhängigkeit.

Von den neun Jahren Schulzeit sind sich Eltern gewohnt, mit Lehrer*Innen regelmässig im Austausch zu sein und über alles informiert zu werden. Jetzt ändert sich das, da in der Lehre die Lernenden sehr stark in ihrer Selbständigkeit gefördert werden und ihre Selbstverantwortung wahrnehmen müssen. Die Eltern haben wenig Austausch mit dem Lehrbetrieb und mit der Berufsschule noch weniger. Dies ist für Eltern nicht immer ganz einfach auszuhalten.

Das grosse Thema dahinter für Eltern ist einmal mehr: loslassen! Jetzt geht es darum, dem eigenen Jugendlichen zuzutrauen, dass es seinen Weg meistert, dass man da ist, wenn es nötig ist, aber dass jetzt ein neuer Lebensabschnitt mit viel mehr Eigenverantwortung beginnt. Aber es geht auch darum, Vertrauen zu haben – Vertrauen darauf, dass man als Eltern dem eigenen Kind die nötigen Kompetenzen vermittelt hat und es sein Leben meistern kann.

Neben dem Loslassen und dem Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes ist es auch wichtig für die Jugendlichen da zu sein als Auffangnetz, wenn es schwierig wird und sie darin zu unterstützen, die richtigen Entscheidungen für sich zu finden. Der Wandel von Erziehungsberechtigten zu Vertrauensperson und Ratgeber*In wird hier noch viel deutlicher, obwohl er mit der Pubertät schon begonnen hat.

Nicht zuletzt darf man sich als Eltern aber auch darüber freuen, dass man wieder mehr Zeit für sich hat und einiges an Verantwortung abgeben darf.

In diesem Sinne allen Jugendlichen einen erfolgreichen Start in den neuen Lebensabschnitt und den Eltern viel Glück dabei, noch mehr loszulassen und eine neue Ebene mit den Kindern zu finden.

Mit lieben Grüssen, regionale Jugend- und Familienberatung

Abmachungen geben den Kindern Orientierung

Die Digitalisierung im Unterricht, sich mit Freunden im Online-Chat unterhalten, Gaming, das Handy immer griffbereit. Kinder und Jugendliche verbrachten schon vor Beginn der Corona-Krise viel Zeit vor Bildschirmen. Sei dies Handy, Tablet, TV oder PC. Seit und während der Corona-Krise nun deutlich mehr.

Für Familien ist der veränderte Alltag eine Herausforderung und verlangt ein Umdenken beim Thema Bildschirmzeiten. Viele Kinder und Jugendliche nutzen Medien als Werkzeuge für schulisches Lernen. Diese zusätzliche Zeit vor dem Bildschirm sollte nicht von vereinbarten Mediennutzungszeiten abgezogen werden. Hier gilt es zu unterscheiden, zwischen Freizeit und Lern- bzw. Arbeitszeiten.

Viele Eltern fragen uns in den Beratungen, welche Mediennutzungszeiten unter diesen besonderen Umständen angemessen sind.

Dies ist nicht immer einfach zu beantworten. Mediennutzung ist nämlich nicht gleich Medienkonsum. Es empfiehlt sich generell bei der Nutzung von Medien zu unterscheiden, was Kinder und Jugendliche konkret vor dem Bildschirm tun.

Für viele Eltern ist es oft schwierig zu wissen, geschweige denn zu beurteilen, was ihre Kinder am Bildschirm machen. In solchen Fällen sollten sie besonders genau hinschauen, wann und wie lange ihre Kinder Zeit in digitalen Games und sozialen Netzwerken oder mit Serien auf Netflix & Co. verbringen. Diese Form des Medienkonsums sollte auch in Corona-Zeiten erst nach Bearbeitung der Hausaufgaben gelegt werden. Wichtig ist auch, dass sie zeitlich begrenzt ist. Bleiben Sie daher im Austausch, welche Hausaufgaben Ihr Kind beispielsweise digital zu erledigen hat und wie viel Zeit es dafür aufwendet. 

Als Eltern sollten Sie auf bildschirmfreie Zeiten und Bewegungspausen achten. Auch zu Hause gibt es viele non-mediale Aktivitäten, die kurzweilig sind. Ganz besonders jüngere Kinder brauchen analoge Tätigkeiten, um Medienerlebnisse optimal zu verarbeiten. Über Nacht empfiehlt es sich zudem, das Handy oder Tablet abzuschalten und ausserhalb des Schlafzimmers zu laden. Dies begünstigt einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Es ist wichtig, Kinder bei der Medien- und Bildschirmnutzung zu begleiten, allerdings ist dabei immer Alter und Entwicklungsstand des Kindes zu berücksichtigen.

Generell gilt: Auch Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Privatsphäre zum Beispiel im Rahmen ihrer digitalen Kommunikation. Für Eltern kann dies herausfordernd sein zwischen Fürsorgepflicht und der Wahrung des Rechts auf Privatsphäre des Kindes zu entscheiden. Als Erziehende sind Sie Experten für Ihre Kinder und wissen am besten, welche Freiräume sie ihnen zugestehen können. Ideal ist es, wenn Ihre Kinder wissen, dass Sie bei auftretenden Schwierigkeiten und/oder Sorgen immer als Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Ein sehr wichtiger und vielfach übersehener Aspekt bei der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen ist, dass diese sich in ihrem Verhalten an Vorbildern in ihrer Umgebung orientieren.

Es könnte auch sein, dass sie sich an Ihnen als Vorbild orientieren.  

Einfache Grundregeln, wie zum Beispiel ein Bildschirm-Verbot (Handy, Tablet, etc.) beim gemeinsamen Familienessen, klare Vereinbarungen und gegenseitiges Vertrauen stärken die Eltern-Kind-Beziehung und vermeiden Diskussionen über die Smartphone-, Computer-, Fernseh- oder Internetnutzung in Familien.

Schnupper- / Lehre

Aktuell fällt in den Beratungen auf, dass wir mehr Anfragen von Eltern in Bezug auf die Berufsfindung und Lehrstellensuche erhalten. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen ist der ganze Prozess der Berufswahl anders als gewohnt und das kann verunsichern. Sprechen wir dann mit den Jugendlichen stellen wir fest, dass diese sich sehr wohl mit der Berufsfindung beschäftigen, dies aber aktuell sehr erschwert ist. Es gibt Schulen, die haben den Prozess im Lehrplan etwas nach Hinten verschoben, in der Hoffnung, dass die Beschränkungen bis dahin aufgehoben sind und sie die Berufswahl wie gewohnt begleiten können. Aktuell ist es leider immer noch so, dass Schnupperlehren nur in wenigen Betrieben überhaupt möglich ist und viele Bereiche von Schliessungen betroffen sind. Externe Unterstützungsangebote haben aufgrund der Krise ebenfalls Mehranfragen und somit ist die Wartezeit länger. Dennoch erleben wir ganz viele motivierte junge Menschen, die sich den Gegebenheiten anpassen und neue Wege suchen. Informationsquellen aus dem Internet werden rege genutzt und auch Networking wird immer wichtiger. Gerade hier können Eltern ihre Jugendlichen gut unterstützen, indem sie in ihrem Umfeld schauen, wer in den Bereichen arbeitet, die ihr Kind interessiert und so können manchmal Schnupperlehren doch möglich gemacht werden oder zumindest Informationsgespräche, wo man sich ein besseres Bild über den Beruf machen kann. Wichtig ist jetzt auch, sich Gedanken über Alternativen zu machen. Was für Möglichkeiten gibt es noch, wenn im Sommer keine Lehre angetreten werden kann? Sind weiterführende Schulen eine Alternative? Sprachaufenthalte? Praktikum? Gerade wenn man weiss, es gibt noch eine Alternative, baut das sehr viel Druck von allen Beteiligten ab. Wir leben in einer ungewöhnlichen Zeit, da sind auch ungewöhnliche Wege zur Berufswahl möglich. In dem Sinne: liebe Jugendliche, bleibt so kreativ und sucht neue Wege! Und liebe Eltern, begleitet eure Jugendlichen weiterhin so engagiert und interessiert. Dann ist gemeinsam ganz viel möglich. Und wir von der Jugend- und Familienberatung helfen sehr gerne mit, querzudenken und von euren tollen Ideen auch zu lernen!

Mischkonsum bei Jugendlichen

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass der Drogenhandel mit Benzodiazepinen, Cannabis und Amphetaminen massiv zugenommen hat. Beängstigend ist, dass die Zielgruppe (ab 12 Jahren) immer jünger wird. Der Grund dafür ist, dass Jugendliche die grossen Verlierer der Corona-Krise sind. Die Jungen brauchen sich eigentlich vor dem Coronavirus kaum zu fürchten, und doch hat die Krise ihnen prägende Momente ihrer Biografie gestohlen. Die grosse Mehrheit hält sich vorbildlich an die verordneten Regeln, ist solidarisch, hilfsbereit und rücksichtsvoll. Obwohl Rebellion zu diesem Alter gehört wie die Hormonachterbahn und der erste Liebeskummer. Tatsache ist aber, dass die Jugendlichen in der Corona-Krise viel Sicherheit und Orientierung verloren haben. Für sie ist die Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt, der Austausch mit Gleichaltrigen und die Selbstbehauptung gegenüber anderen für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit überlebenswichtig. Das alles ist nun seit fast einem Jahr stark erschwert. Dies hat dazu geführt, dass gewisse Jugendliche sich im Ausprobieren mit verschiedenen Drogen den Kick verschaffen, den sie sich sonst im ganz „normalen“ Wahnsinn des Lebens holen würden. Das Medikament „Xanax“ ist unter den Jugendlichen besonders im Trend, weil es hilft auszuhalten, was man sonst nicht ertragen würde. Auf einmal ist es einem egal, wenn man alleine zu Hause im Zimmer sitzt und sich nur noch im virtuellen Leben bewegen darf. Xanax kann relativ einfach auf dem Schwarzmarkt gekauft oder im Darknet bestellt werden. Der Wirkstoff Alprazolam dient der Behandlung von Angstzuständen und Panikstörungen. Xanax führt jedoch langfristig in die Abhängigkeit und hat schwerwiegende Nebenwirkungen wie z. B. Depressionen und Gedächtnisschwäche. Gefährlich bis tödlich wird es, wenn Jugendliche Xanax mit Cannabis oder Alkohol mischen. Aber warum ist Xanax plötzlich so im Trend? Nach Ansicht von Fachleuten spielt unter anderem die Hip-Hop-Kultur eine wichtige Rolle, welche den Medikamentenmissbrauch glorifiziert. In der Schweiz sind in der Corona-Krise bereits mehrere Jugendliche an einer Medikamentenüberdosis oder an Mischkonsum gestorben. Uns macht diese Entwicklung grosse Sorgen, da wir in unseren täglichen Beratungen Jugendlichen begegnen, die das Bedürfnis haben, einfach nichts mehr zu fühlen. Die Jugendlichen bleiben ruhig, passen sich an und versuchen, ihre Überforderung mit einer Tablette wegzuwischen und wir sind bemüht, den Jugendlichen im Rahmen unserer Beratungen Alternativen zu Drogen und Medikamenten für den Umgang mit den erschwerten Alltagsbedingungen im Rahmen der Corona-Krise aufzuzeigen.

www.ju-fa.ch

www.jugendundfamilienberatung.ch

Wünsche für die Adventszeit

Der wärmende Duft von Bratäpfeln, Lebkuchen, Guetzli, Tannennadeln und dampfenden Teetassen liegt in der Luft…

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen und Ihren Familien eine gemütliche, fröhliche und besinnliche Adventszeit mit Momenten, die zum Innehalten einladen und Ihnen Freude und Entspannung bringen.

Ihre regionale Jugend- und Familienberatung

Eltern-Burnout

Kinder sind wundervolle, kleine Menschen voller Energie, neugierig, interessiert und kreativ. Sie geniessen jeden Augenblick und haben noch keine Vorstellung von unserer hektischen Welt voller Termine und Zeitdruck. Sie möchten alles ganz intensiv erleben und nicht damit aufhören, wenn sie Freude an etwas gefunden haben. Sich einfach Zeit lassen.

Die meisten Eltern sind da ganz anders. Sie leben in Mitten dieser hektischen Welt voller Termine und unter ständigem Zeitdruck. Sie gehen arbeiten, möchten/sollten Freunde treffen, kümmern sich um die Kinder, erledigen die Wäsche, den Haushalt, kochen für die Familie und manchmal Verwandte, kümmern sich um die Partnerin/den Partner und sollten alles mit einem entspannten Lächeln tun.

Wie die meisten Eltern wissen, ist dies nicht so einfach. „Manchmal wird mir alles zu viel“, „Ich fühle mich völlig erschöpft und ausgebrannt“ – Sätze, die wir immer wieder von Eltern hören.

Dem gesellschaftlichen Idealbild der Familie folgen zu wollen, führt häufig zu Überforderung. Es folgen Schlafstörungen und chronischer Zeitmangel und viele Eltern fragen sich, wie sie Kinder, Haushalt, Arbeit und Freizeit unter einen Hut bringen und dabei auch die viel propagierte Work-Life-Balance halten können. Diese Ansprüche können entscheidend zu einem elterlichen Burnout beitragen. 

Wie beim beruflichen Burnout kommt meist zuerst die Erschöpfung, das Gefühl völlig «ausgebrannt» zu sein. Meistens folgt dann die emotionale Distanzierung, es fehlt an der Kraft und Interesse in der Beziehung zum Kind oder zum Partner. Es ist einem alles egal. Gleichzeitig schwindet die Leistungsfähigkeit und es folgen Selbstzweifel. 

Diese Signale sollten ernst genommen werden. Wenn Ihnen der Alltag zu viel wird und Sie sich ständig gestresst fühlen, muss die aktuelle Lebenssituation verändert oder angepasst werden.

Versuchen Sie sich als Eltern bewusst regelmässige Auszeiten zu nehmen. Sie müssen nicht immer sofort und jederzeit zur Verfügung stehen oder alles gleich erledigen. Lassen Sie die Wäsche einmal liegen und hören Sie etwas Musik oder nehmen ein Bad, wenn die Kinder im Bett sind. Es sind die kleinen Momente, die Grosses bewirken können. Sie sind die wichtigste Person!

Wir von der regionalen Jugend- und Familienberatung Emmen, Rain und Rothenburg wünschen Ihnen die nötige Kraft für den Alltag als Eltern und sind täglich gerne unterstützend für Sie da.

Input #11 | Konzentration auf die positiven Erlebnisse

Seit gut einer Woche hat uns der fast normale Alltag wieder. Die Kinder und Jugendlichen sind zurück in der Schule und in vielen Berufen kann man wieder wie gewohnt arbeiten. Es gibt noch einige wenige Einschränkungen, aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt.
Jetzt steht vielen ein langes Wochenende bevor. Zeit, für sich selber oder auch mit Ihrer Familie zu überlegen, was in den letzten Wochen alles passiert ist, was sich in der Familie oder bei Ihnen selbst verändert hat.
Vielleicht bietet es sich an, dass Sie gemeinsam mit den Kindern bei dem wunderschönen Wetter gemeinsam auf der Terrasse oder im Garten zusammen besprechen, wie jeder die letzten aussergewöhnlichen Wochen erlebt hat? Was waren die Höhepunkte? Was hat sich in der Familie im gemeinsamen Alltag verändert? Welche neuen Elemente oder Aktivitäten möchten Sie als Familie beibehalten? Vielleicht in abgewandelter Form? Aber vielleicht auch, wo haben sich Schwierigkeiten gezeigt und was sind Themen, an denen Sie alle noch arbeiten wollen?
Sie als Familie haben diese herausfordernde Zeit auf jeden Fall mit Bravour gemeistert. Innerhalb der Familien ist viel Kreatives entstanden und einiges wird sich durch die vielen neuen Erfahrungen, die man zwangsweise in so einem engen Rahmen macht verändert haben.

Wir von der Familienberatung möchten Sie ermuntern, die vielen positiven Erlebnisse mit in die Zukunft zu nehmen und darauf aufzubauen, als Familie diesen Zusammenhalt auch weiterhin zu pflegen.

Input #10 | Zu sich selber schauen

Heute geht es darum, wie wir zu uns selber schauen, damit wir psychisch gesund bleiben und diese herausfordernde Krisenzeit gut meistern. Unser Alltagsleben hat sich sehr verändert und vor allem das Zusammenleben in der Familie. Wir leben seit Wochen auf mehr oder weniger engem Raum 24 Stunden zusammen, ohne grosse Rückzugsmöglichkeiten, ohne Verschnaufpause von den Anderen. Dies gilt für die Erwachsenen, aber auch für die Kinder. Und wir müssen mit vielen Informationen und Unsicherheiten umgehen, filtern und uns einen neuen Alltag aufbauen – für eine ungewisse Zeit. Immer mehr hören wir in den Beratungsgesprächen, dass die Belastung immer grösser wird, dass Kinder wie Eltern mit den Beschränkungen an ihre Grenzen stossen.
Hier sind ein paar Gedanken dazu, was wir alle für uns selber tun können, um uns etwas Gutes zu tun. Ganz wichtig ist zu wissen, dass es gesund ist, sich etwas Zeit für sich selber zu wünschen. Äussern Sie dieses Bedürfnis ehrlich in Ihrer Partnerschaft und schauen Sie gemeinsam, wie sich das für Beide im Alltag auch einrichten lässt. Schaffen Sie sich eine Ruhezone, wo Sie sich bei Bedarf zurückziehen können und etwas für sich machen können. Vielleicht ein gutes Buch lesen, etwas Kreatives gestalten, einen Brief schreiben oder einfach ein paar Minuten Ruhe geniessen.

Routine bleibt auch hier ein wichtiger Bestandteil, um psychisch gesund durch die Krise zu kommen. Routine verhindert, dass Sie in negativen Gefühlen versinken können. Sie hilft Ihnen, tagtäglich den Alltag zu meistern. Und sie schafft auch Freiräume, um vielleicht endlich etwas anzugehen, was man schon lange machen wollte? Vielleicht den Keller ausmisten, die Fotos endlich chronologisch auf dem PC zu sortieren, das Fotoalbum von den letzten Ferien zu gestalten oder kreative Projekte anzugehen, für die man vorher nie Zeit hatte.
Wichtig in der Isolation ist es auch, die sozialen Kontakte zu pflegen. Wozu haben wir denn ein Smartphone, wenn wir jetzt nicht diese Technik nutzen, um per Videoanruf mit der besten Freundin, dem besten Freund zu plaudern? Reden Sie über Ihre schwierige Situation, hören Sie, wie das Gegenüber sie meistert und wer weiss, vielleicht ist ja etwas dabei, was auch Ihnen und Ihrer Familie hilft? Bleiben Sie unbedingt mit Ihrem sozialen Umfeld in Kontakt, das ist wichtig für das psychische Wohlbefinden.
Bewegung im Alltag hilft auch, zu entspannen und es sich gut gehen zu lassen. Wer Ideen oder Inspiration braucht, es gibt Online inzwischen viele gute Angebote, wie man sich sportlich betätigen oder sich kreativ ausleben kann. Wer es ruhiger mag, kann vielleicht wie schon lange geplant mit Yoga anfangen? Oder einfach eine Runde im Quartier drehen, in die Natur gehen und die Seele baumeln lassen? Das hilft auch, um am Abend müde zu sein und gut schlafen zu können.
Und bevor Ihnen die Decke ganz auf den Kopf fällt: melden Sie sich und holen Sie sich Hilfe. Wir sind da, um Ihnen und Ihrer Familie zuzuhören und Sie zu begleiten. Es gibt auch noch ganz viele andere Hilfsangebote.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Input #09 | Homeoffice- Homeschooling- Kinderbetreuung

Richten Sie sich je einen eigenen Platz zum Arbeiten ein, wenn möglich nicht in einem Raum. Wer im Homeoffice arbeitet, zieht sich an diesen Platz zurück und ist für den anderen wie sonst auch, nur in Notfällen erreichbar. Sprechen Sie gemeinsame Pausen ab, wo sie sich alle, auch mit den Kindern, zum Znüni treffen und ein bisschen plaudern. Für einmal sind es nicht die Teamkolleg*innen, sondern der/die Ehepartner*in, die sich den Frust oder die lustige Geschichte anhört. So erhalten Sie vielleicht einen ganz interessanten Einblick in die Arbeit des Partners oder der Partnerin.

Haben Sie gemeinsame Arbeitstage und Kinder zum Betreuen, sprechen Sie sich gut ab, wer wann wie zuständig sein kann. Ältere Kinder können gut selbständig mit wenig Anleitung Homeschooling machen, jüngere Kinder können vielleicht mit am Tisch des gerade zuständigen Elternteils sitzen und dort mit wenig Unterstützung von Mama oder Papa auch arbeiten.

Wenn Sie im Homeoffice Feierabend machen, stellen Sie Telefone und auch Email ab, damit Sie nicht in Versuchung geraten, wenn es klingelt, noch rasch ein Gespräch zu führen oder eine Mail zu beantworten. Gestalten Sie den Feierabend bewusst, als ob Sie von der Arbeit nach Hause kommen. Nehmen Sie sich Zeit für die Familie, vielleicht ein gemeinsames Abendessen, Abendroutine, bis die Kinder im Bett sind und dann geniessen sie auch Ihr Gegenüber.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Input #8 | Paare

Paar-sein in der Krise
Die Zeit momentan ist für alle sehr schwierig und stellt uns alle vor Herausforderungen, die wir so nicht kennen. Die Kinder sind immer zu Hause, je nach Job sind auch beide Elternteile im Homeoffice, die gewohnte Alltagsroutine völlig auf den Kopf gestellt und Schulergänzende Betreuung fällt weg, sämtliche Hobbyvereine sind für alle geschlossen. Was können Sie als Paar jetzt tun, dass die Krise nicht in Alltagsstreitigkeiten endet und das Zusammenleben nicht mehr funktioniert?

Paarleben
Unser Alltag steht Kopf, wir müssen uns alle neu organisieren, liebgewonnene Paargewohnheiten fallen plötzlich weg. Je nachdem sieht man sich zwar aktuell mehr, da viele zu Hause arbeiten können, aber Paarzeit ist das nicht. Und oft birgt es auch Zündstoff, wenn man nur noch Alltag unter besonderen Umständen lebt und sehr eng zusammen ist.
Gerade jetzt ist es eine sehr grosse Herausforderung, Paarzeit zu gestalten. Es gibt keine Babysitter und alle Restaurants sind geschlossen. Aktivitäten sind auf das häusliche Umfeld beschränkt. Dennoch ist es wichtig, dass Sie sich gemeinsam die Zeit nehmen, zu überlegen, wie können wir uns im Familienalltag Oasen schaffen, für uns als Paar. Diese sind einmal mehr sehr wichtig, um im fordernden Alltag der Familie sich nicht in Konflikten zu verlieren oder nur genervt zu sein, wenn der/die Andere etwas sagt.
Hier ein paar Ideen, wie man trotz Krise schöne Zeiten miteinander erleben kann:
Das Lieblingsrestaurant hat aktuell gerade zu. Aber vielleicht bietet es Take away oder Heimlieferservice an? Warum nicht ein schönes Menü für Zwei bestellen, den Tisch dekorieren, sich in Schale werfen und dann gemeinsam ein gutes Essen und ein gutes Glas Wein geniessen? Die Kinder kann man ja für einmal problemlos mit einem Film und einer Schüssel Popcorn beschäftigen, so dass man wirklich Zeit zu Zweit hat. Und darauf achten, dass sich das Gespräch weder um Corona noch um die Kinder dreht.
Sie gehen gerne gemeinsam ins Kino oder Theater? Das geht leider auch nicht. Inzwischen gibt es aber verschiedene Anbieter, wo man günstig Filme direkt mieten kann. Oder man durchsucht sein DVD-Regal nach einem alten Lieblingsfilm, den man schon lange wieder einmal sehen wollte. Dazu passende Snacks und Getränke einkaufen, das Wohnzimmer gemütlich zum Kinosaal umfunktionieren und schon kann, nachdem die Kinder im Bett sind, der Film- oder Theaterabend losgehen. Und eigentlich ist es auch schön, dabei gemeinsam auf dem Sofa zu kuscheln und die Nähe des Anderen zu geniessen, nicht?
Gemeinsam Sport machen kann auch sehr erholsam sein, sei es Joggen, Yoga oder einfach zu Zweit draussen im Wald oder Quartier eine Runde drehen.
Bleiben Sie im Gespräch und schauen Sie gut zu Ihrer Partnerschaft. Ihre Familie wird davon profitieren.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.