Erziehung:
Wir befinden uns alle in einer absoluten Ausnahmesituation und es ist  vollkommen O.K, die Ansprüche an sich selbst als Eltern und auch an die  Kinder vorübergehend ein bisschen runter zu schrauben. Wenn Sie sich auf  Ihre Arbeit konzentrieren müssen und die Kinder gerade nichts mit sich  anzufangen wissen, dann erlauben Sie ihnen doch einfach, ausnahmsweise  mal mitten am Tag einen Film zu schauen oder ein Game zu spielen.  Mehrere Fernsehsender haben aktuell ihre Kinderprogramme, teilweise  sogar sinnvoll, ausgebaut. D.h. Schulpflichtigen Kinder Anreiz schaffen,  dass sie einen altersgerechten Film anschliessend schauen können. 
Mit Kindern unter drei Jahren sollte man generell nicht über die  aktuelle Situation sprechen und sie sollten auch weitestgehend von  jeglichen Nachrichten ferngehalten werden. Übrigens nicht nur in Zeiten  von Corona. Kleine Kinder sollten eher durch gemeinsames Spielen  abgelenkt werden.
Ebenfalls wichtig ist, dass Eltern ihren  Kindern aufmerksam zuhören. Welche Eindrücke sammelt mein Kind? Sieht es  das Coronavirus als Gefahr? Entscheidend ist ausserdem, Ruhe zu  bewahren. Ihre Kinder sind erst dann beunruhigt, wenn es auch die Eltern  sind. Wenn Eltern unruhig werden und sich panisch über die Situation  äussern, überträgt sich das auf die Kinder, denn sie übernehmen eins zu  eins die Gefühle der Eltern.
Mit Kindern zwischen drei und zehn  Jahren sollte zudem nur über die Situation geredet werden, wenn sie  danach fragen. Hierbei dürfen Sie zwar die Wahrheit sagen aber möglichst  keine detaillierten Ausführungen über Krankheitsverlauf. Dies würde die  Kinder überfordern und in ihnen Angst auslösen. Mit Kindern ab ca. 12  Jahren kann grundsätzlich wie mit Erwachsenen gesprochen werden.  Selbstverständlich dem jeweiligen Kind und seiner Entwicklung angepasst.
Ebenfalls wichtig ist, dass die Kinder die getroffenen Schutzmassnahmen  nicht als Bestrafung erleben. Versuchen Sie als Eltern möglichst  positiv an die Situation heranzugehen.
Beispielsweise kann den Kindern erklärt werden, dass sie ihre Grosseltern zwar gerade nicht besuchen können, sie diesen jedoch zeigen können was FaceTime, WhatsApp und Videoanrufe sind. Dies bestärkt die Kinder und macht aus einer vermeintlichen Schwäche eine Stärke.
Ganz wichtig zu wissen ist auch, dass die Situation nicht von Dauer ist. Dies müssen wir uns zurzeit alle immer wieder klarmachen. Der aktuelle Zustand gilt nur für den Moment und wird wieder vergehen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein schönes Wochenende und danken Ihnen für Ihr ausserordentliches Engagement in Ihrem Beruf und Ihrer Familie. Gerne stehen wir Ihnen während den Bürozeiten per Telefon, Skype und über Facebook, Messenger für Fragen zur Verfügung.
Herzliche Grüsse, Brendan Rühli und das Team der Regionalen Jugend- und Familienberatung der Gemeinden Emmen, Rothenburg und Rain
